- Bitcoin fällt unter $101.000: Bitcoin rutscht im Tagesverlauf um über 4 % auf rund $100.500. Ursache sind politische Unsicherheit und Gewinnmitnahmen. Ein Rückfall unter 100.000 USD wird zunehmend wahrscheinlich.
- SOL und SUI tiefrot: Innerhalb des CoinDesk-20-Index zählen SOLANA und SUI mit Kursverlusten von über 7 % zu den größten Verlierern. Die Risk-Off-Stimmung trifft wachstumsorientierte Layer-1-Projekte besonders hart.
- Circle-Börsendebüt erzeugt Druck: Der fulminante Start des Stablecoin-Riesen CRCL erinnert viele Marktteilnehmer an den historischen Coinbase-IPO 2021.
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Bitcoin durchbricht die psychologisch wichtige Marke von $101.000 nach unten und notiert kurzzeitig bei $100.500. Technisch bedeutet das ein Rückfall auf das Niveau vor dem jüngsten Aufwärtsimpuls.
Die Dynamik ist dabei keineswegs rein chartgetrieben. Der plötzliche, erneute Vertrauensverlust in politische Stabilität und wirtschaftspolitische Klarheit verleiht dem Abverkauf zusätzlichen Schub.
In den großen Kryptoindizes zeigt sich eine ähnliche Tendenz: Der CoinDesk 20 verliert binnen Stunden über fünf Prozent. Dabei ist auffällig, dass nicht etwa Meme Coins oder kleinere Projekte, sondern etablierte Altcoins wie SOL und SUI überproportional verlieren. Es könnte sich daher durchaus lohnen, Shitcoins zu kaufen.
$101,000! https://t.co/WWXiayhUdX
— Ali (@ali_charts) June 5, 2025
Parallel zu den aktuellen Entwicklungen bei Kryptowährungen geraten auch Krypto-exponierte Aktien unter Druck. Coinbase verliert über 4,5 %, MicroStrategy gibt 2,4 % ab. Besonders deutlich ist der Rückgang bei Mining-Aktien wie MARA, RIOT und CORZ mit Tagesverlusten um 5 %.
Die Marktstruktur wirkt angezählt, auch weil mit Circle ein neuer Player börsennotiert wurde und Erinnerungen an historische Tops wie beim COIN-IPO 2021 wach werden. Die Überzeichnung des Circle-Börsengangs bei gleichzeitig fallenden Kursen wird am Markt als Warnsignal gelesen.
Trump vs. Musk: Von der strategischen Allianz zur digitalen Schlammschlacht
Noch vor wenigen Tagen war Elon Musk ein gern gesehener Gast im Oval Office. Jetzt spricht Donald Trump öffentlich von Enttäuschung und Distanz. Was als politische Differenz über ein Infrastrukturpaket begann, eskaliert binnen Stunden zur digitalen Fehde zweier Alphaspieler.
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— Ali (@ali_charts) June 5, 2025
Während Trump in der Öffentlichkeit über eine „verlorene Freundschaft“ sinniert und Musk geschäftliche Motive unterstellt, feuert der Tesla-CEO aus allen Rohren: Auf seiner Plattform X erhebt er schwere Vorwürfe, inklusive der Veröffentlichung, dass Trump in den Epstein-Akten aufteilt. Außerdem kündigt Musk den Rückzug von SpaceX aus Regierungsprogrammen an. Die Deaktivierung der Dragon-Flotte wurde mit sofortiger Wirkung angekündigt.
In light of the President’s statement about cancellation of my government contracts, @SpaceX will begin decommissioning its Dragon spacecraft immediately pic.twitter.com/NG9sijjkgW
— Elon Musk (@elonmusk) June 5, 2025
Musk fordert nicht nur eine Reform des Staatsbudgets, sondern stellt die fiskalische Integrität der US-Regierung grundsätzlich infrage. Die von Trump forcierte Gesetzesinitiative – das sogenannte „Big, Beautiful Bill“ – steht dabei stark in der Kritik.
Der Ton zwischen Musk und Trump verhärtet sich
Der Ton ist hart und die Fronten sind verhärtet. Auch die republikanische Parteibasis zeigt sich gespalten. Trumps Team versuchte laut CNN zunächst eine diplomatische Trennung hinter verschlossenen Türen, die Live-Eskalation auf X und Truth Social machte diese Strategie zunichte.
— Elon Musk (@elonmusk) June 5, 2025
Märkte zwischen Machtkampf und Medienrummel: Krypto, Tech und das Circle-Signal
Die Kapitalmärkte reagieren spürbar nervös auf den öffentlichen Machtkampf zweier Schwergewichte. Der politische Bruch wirkt wie ein Katalysator: Tech-Aktien mit hoher Abhängigkeit von regulatorischer Klarheit – insbesondere Tesla – verlieren zweistellig.
Die Kommunikationshoheit liegt momentan bei Elon Musk, dessen Plattform als Informationsdrehscheibe für Marktstimmung fungiert. Trump hingegen versucht, über klassische Medienformate die Narrative zurückzuerobern, mit bislang mäßigem Erfolg.
Parallel wirkt der Circle-Börsengang wie ein Brennglas für die Gemengelage. Zwar eröffnet die Aktie fulminant und notiert kurzzeitig bei über $100, schließt aber bei $83 – ein Plus, das sich angesichts des Gesamtmarkts relativiert.
when i worked at @GoldmanSachs, i pulled multiple all-nighters pricing tech IPOs.
if you’re considering buying $CRCL, read this.
TLDR i would not invest in @circle’s IPO after a 168% pop.
why?
when bankers price an IPO, they engineer a „pop“ on IPO day. as we just saw with… pic.twitter.com/XKpVzTbymv
— Dom (Bull/ish) | EasyA (@dom_kwok) June 6, 2025
Für viele erinnert das Momentum an den COIN-Börsengang 2021, der damals ein temporäres Markt-Top markierte. Nun steht die Frage im Raum, ob CRCL ein weiteres Sentiment-Extrem ausgelöst hat. Besonders brisant: Stablecoin-Anbieter gelten als Bindeglied zwischen Fiat und Krypto – ihre Bewertung wird daher auch als Gradmesser für institutionelles Vertrauen gewertet.
Fazit:
Der offene Konflikt zwischen Donald Trump und Elon Musk sorgt für eine spürbare Erschütterung auf den Kryptomärkten. Bitcoin fällt unter eine wichtige Schwelle, auch Altcoins und Krypto-Aktien geraten deutlich unter Druck.
Die politische Eskalation trifft auf ein fragiles Marktumfeld, in dem selbst Erfolgsmeldungen wie der Circle-IPO als zweischneidiges Signal wirken. Die Kombination aus Unsicherheit, Medienwirbel und wachsender Systemkritik sorgt für ein Umfeld, in dem Narrative genauso viel wie Fundamentaldaten bewegen.
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